KIM:
KIM („Kommunikation im Medizinwesen“) ist der einheitliche Standard für die elektronische Übermittlung medizinischer Dokumente. Durch KIM müssen wichtige Dokumente wie Arztbriefe, Befunde oder Abrechnungen nicht mehr per Post, sondern können per E-Mail versendet werden. Vorteile von KIM: • KIM spart Zeit, Geld und Papier: Mit KIM ist es einfacher und schneller, Daten von Patientinnen und Patienten weiterzugeben. Wichtige Untersuchungsergebnisse können per E-Mail vom Fach- zum Hausarzt oder direkt an die Klinik geschickt werden. So ist das ganze Behandlungsteam schnell darüber informiert, was Patientinnen und Patienten brauchen. Der Clou: Dank strukturierter Daten, können eArztbriefe automatisch den Patienten zugeordnet werden. • KIM ist sicher: Jede Nachricht über KIM wird automatisch verschlüsselt und signiert. So sind auch sensible Inhalte sicher. Beim Abruf werden die Nachrichten automatisch für die Empfängerinnen und Empfänger entschlüsselt. Diese können sie dann direkt weiterverarbeiten. • KIM vermittelt schnell Kontakte: Ob Ärztinnen und Ärzte oder Apothekerinnen und Apotheker: Das bundeseinheitliche Adressbuch von KIM enthält nur geprüfte Adressdaten von Einrichtungen des Gesundheitswesens. Kontaktinfos sind schnell gefunden, der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ist so einfach wie noch nie. • KIM ist einfach: Das Versenden einer KIM-Nachricht ist so einfach wie das Versenden einer E-Mail. Auch ist dafür keine neue Software nötig: Es funktioniert über das Krankenhausinformationssystem bzw. das Praxisverwaltungssystem oder, falls entsprechend konfiguriert, über ein marktübliches E-Mail-Programm. • Folgende Dokumente können KIM-Nutzer einander schicken: - Befunde (Labordaten, Röntgenbilder) - Arztbriefe - Heil- und Kostenpläne - Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen - Abrechnungen
KIM Anbieter: Die verschiedenen Anbieter von KIM sind zum Beispiel im gematik Fachportal zu finden: https://fachportal.gematik.de/anwendungen/kommunikation-im-medizinwesen
Wie funktioniert KIM? Ein registrierter Nutzer öffnet das sichere Übermittlungsverfahren KIM in seinem Primärsystem. Analog zu einem regulären E-Mail-Client kann der Nutzer eine Nachricht verfassen, bspw. um einen elektronischen Arztbrief an einen Kollegen zu versenden. Nur registrierte Nutzer können KIM-Mails empfangen. Alle registrierten Nutzer sind im Verzeichnisdienst von KIM, der einem üblichen LDAP-Adressbuch entspricht, gelistet. Die fertige Nachricht wird zunächst an das KIM-Clientmodul, das vergleichbar mit einem SMTP-Sever ist, übertragen. Das KIM-Clientmodul verschlüsselt und signiert die Nachricht automatisch über Konnektorschnittstellen. Anschließend erfolgt der eigentliche Versand über den Mailserver, dem KIM-Fachdienst. Das Clientmodul des Empfängers entschlüsselt die Nachricht, sodass der Empfänger die Nachricht als Klartext sehen kann. Ab Version 1.5 können mit KIM Nachrichten mit einer Größe über 15 Mbyte versendet werden. Die Abwärtskompatibilität zu Version 1.0 ist gewährleistet. KIM 1.0 unterstützt weiterhin den Versand von KIM-Nachrichten mit einer Größe von maximal 15 Mbyte. Erfolgt der Versand eine Nachricht mit einer Größe über 15 Mbyte, wird die Nachricht, nach einer entsprechenden Verarbeitung durch das KIM-Clientmodul, auf dem KIM Attachment Service (KAS) zwischengespeichert. Der Empfänger erhält die originär versendete KIM-Nachricht (E-Mail), nachdem diese durch sein KIM-Clientmodul wieder hergestellt wurde. Darüber hinaus können ab KIM 1.5 die Funktionen des Clientmoduls optional ins Primärsystem integriert werden.
Weiterentwicklung von KIM:
KIM 1.0: Die erste Stufe der Fachanwendung KIM stellt die Basis für den sektorübergreifenden sicheren E-Mail-Datenaustausch für angeschlossenen Leistungserbringer und -organisationen. • Standardkommunikation per E-Mail mit und ohne Anhang (maximale Größe 15 MB) • Durch die Sicherheitsmechanismen der TI werden Mails kodiert, signiert und verschlüsselt, wodurch diese 15 MB Nutzdaten bis zu 25 MB groß werden können. In KIM 1.0 sind 25 MB die maximale Größe der verschlüsselten Mail-Anhänge. • Mit KIM 1.5 wird diese Grenze deutlich erhöht. Für wen ist das besonders hilfreich? Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Kostenträger
KIM 1.5: Was ist neu? In der zweiten Stufe von KIM dreht sich alles um den Ausbau der Versandfunktionen sowie Automatisierung. Somit unterstützt KIM dann: • Auflösung von Größenlimitationen beim Dateiversand, • Optimierung der Primärsystemintegration, • Einführung der Dienstkennung. Für wen ist das besonders hilfreich? Kammern, Vereinigungen, Organisationen des Gesundheitswesens
KIM 2.0: Was ist neu? Die dritte KIM-Stufe erweitert neben dem Funktionsumfang auch die Nutzergruppe. Somit unterstützt KIM: • TI 2.0 & IMAP Für wen ist das besonders hilfreich? Ärzte, Psychotherapeuten, Zahnärzte, Krankenhäuser, Apotheken
KIM-Clientmodul: Das Clientmodul der Fachanwendung Kommunikation im Medizinwesen (vormals: KOM-LE) fungiert als SMTP- und POP3-Proxy. Das Clientmodul ermöglicht den automatischen Schutz von KIM-Nachrichten. So verschlüsselt und signiert das Clientmodul eine Nachricht beim Versand. Beim Abruf einer Nachricht führt das Clientmodul die Entschlüsselung und Signaturprüfung der E-Mails durch. Für Verschlüsselung und Entschlüsselung sowie für die Signaturerzeugung und Signaturprüfung greift das Clientmodul auf Schnittstellen im Konnektor zurück, der die tatsächlichen kryptographischen Operationen durchführen.
Quellen: https://www.gematik.de/anwendungen/kim (Einleitung/Vorteile) https://fachportal.gematik.de/anwendungen/kommunikation-im-medizinwesen (Vorteile/Anbieter/Funktion/Weiterentwicklung) https://fachportal.gematik.de/hersteller-anbieter/komponenten-dienste/kim-clientmodul (KIM-Clientmodul) https://fachportal.gematik.de/hersteller-anbieter/komponenten-dienste/kim-fachdienst (KIM-Fachdienst)
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